Loango-Nationalpark
Im Südwesten Gabuns, etwa 300 km südlich von Libreville, liegt der 1.150 km2 große Loango-Nationalpark. Er wurde 2002 gegründet durch den Zusammenschluss der Schutzgebiete Loango und Iguela und erstreckt sich an der Atlantikküste. Einmalig in Afrika: Hier können Sie erleben, dass Großsäuger wie Waldlefanten, Büffel und Flusspferde am weißen Meeresstrand zu beobachten sind, an dem der Salzgehalt lockt! Manchmal kommen sogar Flachlandgorillas an den Strand! Und noch mehr Ungewöhnliches ist zu berichten: Im Loango-Nationalpark konnten Wissenschaftler aus Leipzig und Osnabrück 2019 wiederholt beobachten, dass Schimpansen Schildkröten aus dem Hinterland gegen Baumstämme schlugen, bis deren Panzer aufbrach und die Affen das Reptilfleisch genießen konnten; eine Technik, die auch zum Öffnen von Früchten und Nüssen verwendet wird.
Die vielgestaltige Landschaft des Nationalparks – Lagunen, Sandstrand, Küstenbusch, Regenwald, Mangrovensümpfe, Salzmarsch, Savanne – lässt sich je nach Jahreszeit unterschiedlich erfahren. In der Regenzeit (Februar bis Mai und Oktober/November) ist Hochsaison für Säugetier-Beobachtungen, während sich in der Trockenzeit (Juli – September) Bootsfahrten in den Süden des Parks lohnen. Dann sammeln sich in den Trockenbecken Tausende von Wasservögeln: Reiher, Ibisse, Pelikane und Störche, auch Blatthühnchen und die Hartlaubente. Buckelwale suchen in dieser Zeit die flachen Lagunen des Nationalparks zur Paarung auf, während man Meeresschildkröten (Leder- und Oliv-Bastardschildkröten) zwischen Oktober und Februar nachts an den Stränden bei der Eiablage beobachten kann. Nicht umsonst wird Gabuns Loango-Nationalpark auch als „Africa‘s Last Eden“ bezeichnet!