Mit einem Körpergewicht von bis zu 16 kg (im männlichen Geschlecht) zählt die Großtrappe Otis tarda zu den schwersten flugfähigen Vögeln der Welt. Sie ist bis zu gut einen Meter hoch und liebt den Überblick in weiträumig offenen Landschaften. In Mitteleuropa waren das vom Menschen geschaffene Kulturlandschaften wie z.B. Heideflächen. Diese sind aber mittlerweile selten geworden. Also existieren Großtrappen nur noch in wenigen und schutzbedürftigen Restvorkommen auf Ackerflächen, Grünwiesen und Kultursteppen
Zwar ist eine Großtrappe keine reine Vegetarierin, denn sie vertilgt auch Insekten und manchmal sogar Kleinsäuger. Doch Klee und Erbse, Wiesen- und Ackerkräuter sowie Sämereien und Beeren gehören zu ihrer Lieblingsnahrung. Spanische Forscher, die das Nahrungsspektrum der Großtrappe untersuchten, fanden jetzt heraus, dass die Ausscheidungen der Vögel etwa 90 unterschiedliche Pflanzenreste enthalten können. Zur Zeit ihrer aufwändigen Balz finden sich in diesen Resten bei männlichen Großtrappen auffällig viele Anteile von Klatschmohn und Wegerich-Natternkopf. Diese beiden Pflanzen enthalten Wirkstoffe, die Darmparasiten und Würmer abtöten. Das weist darauf hin, dass Großtrappen-Männchen zur Zeit der Balz offenbar so gestresst sind, dass sie mit ihren ungebetenen Darmgästen nicht wie sonst fertig werden. Deshalb greifen sie zur „Selbstmedikation“ und kurieren sich mit Pflanzen, die sie sonst nicht so häufig zu sich nehmen. Ein beeindruckender Vorgang, oder?
Sind Sie neugierig geworden, diesen cleveren Vogel nun auch kennen zu lernen? Wir empfehlen Ihnen dafür unsere Reise nach Portugal zur Balzzeit der Großtrappe, die Sie unter diesem Link finden: Orchideen im Süden und im Zentrum