Extremadura
„Extremadura“ bedeutet „jenseits des Flusses Duero“ und bezeichnet eine riesige Naturlandschaft, die im Südwesten Spaniens an der Grenze zu Portugal liegt. Zwar macht die über 40.000 km² große Fläche der Extremadura mehr als 8 % der spanischen Landmasse aus, doch hat sie die geringste Bevölkerungsdichte Spaniens: Hier leben etwa 25 Einwohner pro km². So ist verständlich, dass in dieser ursprünglichen Region nicht nur seltene Säugetiere wie Wolf und Pardelluchs leben, sondern auch eine große Vielfalt von Vögeln. Die Sommermonate in der Extremadura sind heiß und trocken, der Winter ist mild und regenreich. In der hauptsächlich hügeligen Landschaft findet man die letzten großen Steppenlandschaften Westeuropas, Lebensraum für Groß- und Zwergtrappe, Triel, Blauracke, Spieß- und Sandflughuhn, Wiesenweihe, Kalenderlerche und Rotflügel-Brachschwalbe. Den Landschafstyp der Dehesa kennzeichnen ausgedehnte Stein- und Korkeichenwälder. Hier überwintern Tausende der europäischen Kraniche, die in Getreidefeldern und Anpflanzungen ausreichend Nahrung finden sowie Schlafplätze in Feuchtgebieten. Im Laufe des Jahres lassen sich bis zu 385 verschiedene Vogelarten in der Extremadura beobachten: Zugvögel sowie dort brütende Arten. Farbige mediterrane Arten wie Blauracke und Bienenfresser sind fast überall anzutreffen. Für den Fortbestand von Iberien- und Habichtsadler, Mönchs- und Aasgeier, Schwarzstorch, Trappe und Wiesenweihe ist die Extremadura maßgeblicher Lebensraum. Und das Verbreitungsgebiet der Blauelster in Europa beschränkt sich sogar auf diese Naturlandschaft. So ist die Extremadura schlicht das Gebiet für Naturfreunde und Vogelliebhaber, Fotografen und Ruhesuchende!